Stichschutzwesten – effizienter Schutz vor gewaltsamen Übergriffen

Berichte über Messerattacken und Stichverletzungen sind leider keine Seltenheit. Mit einer Stichschutzweste schützen Bedienstete der Polizei, Security-Mitarbeitende oder auch Privatpersonen gegen Messerangriffe. Für Geschäfts- oder Privatleute leisten die Westen in bestimmten Situationen ebenfalls wichtigen Schutz.

Wissenswertes und Tipps, was beim Kauf einer Stichschutzweste wichtig ist, präsentiert kantonspolizei.ch in Kooperation mit NaturAktiv AG / waffenboerse.ch.



Wann ist das Tragen einer Sicherheitsweste sinnvoll?

Die Stichschutzweste ist ideal für Polizeibedienstete, die während ihrer Tätigkeit in der Öffentlichkeit geschützt sind. Unter Umständen ist das Tragen der Schutzweste während der Arbeitszeit Pflicht. Auch andere Behördenmitarbeitende oder auch Busfahrer profitieren von den Westen.

Rettungs- oder Feuerwehrkräfte sind während ihrer Arbeit leider häufig Opfer von Angriffen und Gewalt. Insbesondere bei grossen Veranstaltungen ist daher eine Sicherheitsweste zu empfehlen.

Für Sicherheitspersonal, beispielsweise vor Clubs ist das Tragen des Schutzes ebenfalls sinnvoll. In verschiedenen Situationen kann es zu Streitigkeiten mit Messerangriffen kommen.

Auch Geschäftsleute entscheiden sich unter Umständen für eine Sicherheitsweste. Oftmals kommen hier Westen, die unsichtbar unter der Kleidung getragen werden, zum Einsatz.



Schutzwirkung von Stichschutzwesten – die Klassifikationen im Detail

In einer Verordnung des Europäischen Parlaments werden die Klassifikationen von Stichschutzwesten geregelt. Unterschiede gibt es jeweils bei der Schutzwirkung und der auftreffenden Energie:

  • Klasse K1: Diese Klasse hat die geringste Schutzwirkung und schützt vor einer auftreffenden Energie bis 25 Joule.
  • Klasse K2: Abwehr von bis zu 40 Joule
  • Klasse K3: Schutz bis 65 Joule auftreffende Energie
  • Klasse 4: Höchstmöglicher Schutz mit einer auftreffenden Energie bis zu 80 Joule.

Eine Stichschutzweste in einer höheren Klasse erfüllt automatisch auch alle darunterliegenden Klassen.

Nicht nur die auftreffende Energie ist bei der Einteilung wichtig. Auch die Durchstichtiefe (D1 bis D4) spielt eine wesentliche Rolle. Die Tiefe beträgt zwischen 10 und 20 mm und ist in den höheren Klassifikationen stärker. Zudem unterscheidet man, ob die Westen Sicherheit vor verschiedenen Gegenständen wie Nägeln oder Schraubenziehern, die als Waffen eingesetzt werden können, schützen. So bieten Westen im Standard Klasse 1 auch Schutz vor Injektionskanülen.

Werden die Westen zur Abwehr von Wurf- oder Schlaggeschossen getragen, gibt es die Klassen W1 bis W5. Ein Modell der Klasse W5 kann Geschosse von hoher Schlagkraft abwehren. Diese Westen kommen beispielsweise bei Demonstrationen zum Einsatz.



Stichhemmend oder stichsicher – verschiedene Modelle im Überblick

Es gibt zwei Typen von Stichschutzwesten:

  • Stichhemmende Modelle: Diese Westen dämpfen einen Stich oder Hieb ab, können diesen aber nicht abwehren. Da die stichhemmenden Westen dünn und leicht sind, können sie unter der Kleidung getragen werden.
  • Stichschutzwesten: Diese Westen wehren Angriffe ab und sind ihrer Klassifikation entsprechend stichsicher.

Kugelsicher sind Stichschutzwesten nicht, wenn auch Geschosse abgewehrt werden sollen, ist es wichtig, sich über entsprechende Modelle zu informieren. Einige Westen sind sowohl stich- als auch kugelsicher.

Material und Aufbau – so schützt die Stichschutzweste

Träger einer Stichschutzweste sind im Front- und Rückenbereich geschützt. Abhängig von der Art der Weste sind diese Bereiche mit Kunststoff- oder Metallplatten gesichert, um Stiche abzuwehren. In der Regel kommen Aluminiumplatten zum Einsatz. Wichtig ist, dass die Organe des Trägers effektiv geschützt werden. Die Weste selbst besteht aus Polyester oder Nylon. Zur Reinigung können die Platten entfernt werden.

Das Gewicht ist abhängig von den Platten: So sind Modelle aus Kunststoff leichter und wiegen rund zwei Kilo. Eine Weste mit Metallplatten hat mit fünf Kilogramm ein deutlich höheres Gewicht. Eine schwerere Schutzweste bietet nicht automatisch auch mehr Schutz, hier sollte beim Kauf genau verglichen werden.



Wichtige Kaufkriterien für Stichschutzwesten

Verschiedene Faktoren spielen bei der Entscheidung für eine Stichschutzweste eine Rolle:

  • Die Klassifikation des Modells: Welche Sicherheit bietet die Weste?
  • Einsatzbereich: Wo wird die Weste getragen? Ist unter Umständen Schutz gegen Injektionsnadeln erforderlich?
  • Kleidung: Soll die Weste unsichtbar unter oder sichtbar über der Kleidung getragen werden? Sollen Dritte erkennen, dass die Person eine Schutzweste trägt oder ist ein unsichtbarer Schutz sinnvoll?
  • Bewegungsfreiheit: Wie schwer ist die Weste? Können Träger sich trotz Weste in einem Einsatz noch gut bewegen?
  • Tragekomfort: Kann die Weste mit Klettverschlüssen an den Körper angepasst werden`
  • Sitz: Schütz die gut angelegte Schutzweste lebenswichtige Organe des Trägers?

Ergänzende Schutzkleidung für einen sicheren Einsatz

Neben der Stichschutzweste kann zusätzliche Schutzausrüstung sinnvoll sein, um einen umfassenden Schutz zu gewährleisten. Dazu gehören Helme, Handschuhe und taktische Schuhe, die insbesondere bei grossen Veranstaltungen oder gefährlichen Einsätzen zusätzlichen Schutz bieten.

Fazit: Mehr Sicherheit dank richtiger Ausrüstung

Stichschutzwesten sind ein unverzichtbares Mittel zum Schutz vor Messerangriffen und anderen spitzen Gegenständen. Sie bieten je nach Klassifizierung unterschiedlichen Schutz und sind in verschiedenen Materialien und Gewichten erhältlich. Bei der Auswahl sollte auf die spezifischen Anforderungen und den Einsatzbereich geachtet werden, um optimalen Schutz und Komfort zu gewährleisten. Ergänzende Schutzausrüstung kann den Schutz zusätzlich erhöhen und sollte bei Bedarf ebenfalls in Betracht gezogen werden. Schauen Sie sich einmal bei waffenboerse.ch um und finden Sie dort passende Stichschutzwesten für Ihren Bedarf.

 

Titelbild: Michael Derrer Fuchs – shutterstock.com
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